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Künstler: An early cascade

Album: A muderer's day-EP

Erscheinungsjahr: 2006

Anspieltipp: If you were music, it would sound like this

Autor: Tobias

„Wer probiert das Soundgewand der Band mit einem Wort zu beschreiben, wird wohl kläglich scheitern.“, tönt es auf dem beiliegenden Press-Kit der hier rezensierten A muderer’s day-EP des selbstbewussten Fünfers An early cascade aus Süddeutschland. Und weiter: „Gerade durch die verschiednen musikalischen Einflüsse der einzelnen Musiker kommt ein eigenständiger Stil zustande.“.

Etwas überzogen erscheinen diese großen Worte dem etwas irritierten Rezensenten, der doch schon beim erstmaligen Konsum des circa 16minütigen Silberlings die Band mit dem Stempel Screamo versehen und entsprechend kategorisieren konnte. Als viel zu offensichtlich, vorhersehbar und abgenutzt stellt sich nämlich nahezu während der gesamten Spielzeit das Klangbild der Mannschaft dar, dass sich keineswegs, wie von der Band selbst angepriesen, das Prädikat – prägnant –  verdienen kann. Das Wechselspiel von (übrigens überaus gelungenen) cleanen Vocals und dreckigen Growls, die rhythmische Unterstützung mit Einflüssen aus dem traditionellen Metal, sowie der Einsatz diverser Breakdowns als Mittel zur Tempovariation stellen dabei weniger ein abwechslungsreiche und prägnante Innovationsbombe als vielmehr eine klassische Definition des vollkommen überlaufenden und eingangs genannten Musikstils dar. Allzu selten verlassen An early cascade dabei ihre getreue Linie, gehen nur vereinzelt ein Risiko ein und stützen sich mit Vehemenz auf den musikalischen Rahmen, denen sie von ihren großnamigen Genrekollegen oktroyiert bekommen haben. Doppelt schade, wenn man bedenkt, dass die Musiker in den genreunüblichen Versatzstücken durchaus zu überzeugen wissen. Beispielsweise zieht die Kapelle im Titeltrack in einem krachkollageartigen Schlusspart und einem gefälligem Gitarrensolo das Interesse auf sich und zeigt auf, dass ihr ein modifizierter Musikstil nicht nur gut zu Gesichte stünde, sondern wohl auch dem Widererkennungswert der Mannschaft enorm zuträglich sein dürfte. Abseits dieser Versatzstücke wird sich dem Hörer jedoch vermehrt der Eindruck aufzwängen, die US-Rocker Atreyu hätten auf ihre alten Tage doch noch mal ein richtig gutes Album aufgenommen.

Die Kritik am Silberling ist dabei allerdings keineswegs falsch zu verstehen, denn sämtliche Songs der „A muderer’s day“-EP sind absolute spitzenklasse und gehören zweifelsohne zur Speerspitze des Genres, nur hinken sie, wie nahezu sämtliche Veröffentlichungen auf diesem Sektor, ihrer Zeit um Jahre hinterher. Wo Thursday anno 2003 mit „War all the time“ noch für breit gefächerte Begeisterungsstürme sorgten und sich Bands wie Atreyu und Caliban nachfolgend eine goldene Nase verdienten, vermögen An early cascade heuer vermutlich nur noch Genresüchtigen wahre Freudentänze zu entlocken. Songs wie das prägnante „If you were music, it would sound like this“ und das mittlerweile mit einem wirklich ulkigen Musikvideo versehene „Baby, I don’t have to look good!“, zeigen alle Trademarks der Sparte in Perfektion auf und entwickeln schnell ein enormes Mitsingpotential, das in Form des erstgenannten Stückes sogar den Gehörgang des Konsumenten für Tage zu blockieren weiß. Hätte demnach also die beschriebene EP bereits vor einigen Jahren das Licht der Welt erblickt, so wäre ein kommerzieller Erfolg getreu der Entwicklung der Genrekollegen Bullet for my valentine wohl unausweichlich gewesen.

So finden daher all diejenigen Musikhungrigen, die vom Post-Irgendwas-Wahn immer noch nicht gesättigten wurden, mit „A muderer’s day“ einen herausragenden Genrevertreter, der den Appetit auf eine Full-Length Platte der Truppe außerordentlich anregen und sicherlich der Dauerrotation im heimischen Musikautomaten mehr als würdig erscheinen sollte. Alle Anderen jedoch lassen von dieser CD zwingend die Finger und widmen sich innovativer und frischer Tonkunst, die es auch anno 2007 Gerüchten zu Folge immer noch geben soll.

 

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